Aktionsbündnis A45

1000 Tage Sperrung der A45

Die Sperrung der A45 bei Lüdenscheid aufgrund der gravierenden Schäden an der Rahmedetalbrücke dauert nun schon seit 1000 Tagen an und hat weitreichende Folgen für die Region. Der Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) Ralf Stoffels zieht anlässlich dieses Tages eine Bilanz zu den Auswirkungen, ordnet die Folgen für die Wirtschaft ein und wirft einen Blick in die Zukunft in Richtung Wiedereröffnung der neuen Brücke.
„Die 1.000 Tage andauernde Sperrung bedeuten auch 1.000 Tage anhaltende volkswirtschaftliche Schäden und enorme negative Auswirkungen für die Unternehmen am Wirtschaftsstandort Märkisches Südwestfalen. Dass dieser unhaltbare Zustand schon 1000 Tage andauert, löst bei mir das Gefühl aus, die wirtschaftliche Entwicklung in der Region braucht dringender denn je maßgebliche Erfolge bei der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Wenn allein mehr als ein Jahr harter Arbeit erforderlich war, um nur die Frage des anwendbaren Planungsrechts für den Neubau zu klären, bereitet das dem Wirtschaftsstandort für zukünftige Baustellen große Sorgen.
Für die Unternehmen ist es in erster Linie wichtig, dass der Lastwagen von A nach B kommt. Um Sperrungen und Ausfällen zu antizipieren, müssen die Unternehmen längere Fahrzeiten, einen höheren Personalaufwand und mehr Materialverschleiß einplanen. All dies kostet Geld. Die volkswirtschaftlichen Folgen werden noch anhalten, wenn der Verkehr schon längst wieder über die Brücke fließt. Unterbliebene Investitionen, fehlende Innovationen, eine verschleppte Modernisierung auch der öffentlichen Infrastruktur, wie z.B. beim Breitbandausbau, um weitere Verkehrsbelastungen zu vermeiden: Das alles sind verpasste Zukunftschancen, die lange nachwirken werden. Die Kosten für die Reparatur der regionalen Straßen aufgrund der Überbelastung kommen dann noch dazu. Die Schätzung eines täglichen Verlusts von einer Million Euro war immer konservativ gerechnet. In Anbetracht der hohen finanziellen Verluste gilt weiterhin die Losung, die die SIHK zu Hagen seit Beginn der Sperrung in die Debatte eingebracht hat: Jeder Tag zählt!
Nach 1.000 Tagen Autobahnsperrung macht ein Blick auf die Baustelle jedoch auch ein wenig Hoffnung, denn da sieht man die Fortschritte. Was fehlt, ist die Bereitschaft Berlins, sich an den Kosten der Reparaturen auch an Landes- und kommunalen Straßen zu beteiligen. Der wiederholte lapidare Hinweis, dafür sei er außerhalb der offiziellen Bedarfsumleitungen nicht zuständig, hilft da nicht. Es kann doch nicht sein, dass die Region mit diesen Schäden in Verantwortung des Bundes allein gelassen wird! Vor allem, wenn auf diesen Strecken mit Genehmigung des Bundes ein LKW-Durchfahrtsverbot gilt.“
27. August 2024